XML
sru:version: 1.2; sru:query: fcs.rf="baedeker.2_616"; fcs:x-context: baedeker; fcs:x-dataview: title,full; sru:startRecord: 1; sru:maximumRecords: 10; sru:query: fcs.rf="baedeker.2_616"; sru:baseUrl: ; fcs:returnedRecords: 1; fcs:duration: PT0.009S PT0.1S; fcs:transformedQuery: descendant-or-self::fcs:resourceFragment[ft:query(@resourcefragment-pid,<query><phrase>baedeker.2_616</phrase></query>)];
1 - 1
Gâmia Ibn Tulûn. KAIRO. 74. Route. 473

IX.-X. Saal: Metallarbeiten; hervorzuheben die Bronzetüren aus der
Moschee Sâlih Telâje (S. 472) u. a. O., eine Korânkiste mit Messingüberzug
und Silbertauschierung, Leuchter, Metallüster und Bronzekronleuchter
(taunûr). XI.-XII. Saal: Fayencen, z. T. Fliesen aus europäischen Fa-
briken
, im XVIII.-XIX. Jahrhundert eine beliebte Wandverkleidung in
arab. Privathäusern.

XIII. Saal: Gipsverkleidungen, ein arab. Zimmer aus Rosette.
XIV. Zimmer: Stoffproben, zwei mit Leder überzogene Korânkisten aus der
Hasan-Moschee (S. 471).- XV.-XVI. Saal: emaillierte *Moscheenlampen,
die reichste derartige Sammlung, großenteils aus der Hasan-Moschee.

Im ersten Stockwerk des Gebäudes befindet sich die 1870 ge-
gründete
Vizekönigl. Bibliothek (Kutubchâne, besonderer
Eingang von der Schâria Mohammed Ali). Ihre Ordnung ist das
Werk deutscher Gelehrten. Die Sammlung umfaßt 68000 Bände
(davon etwa 32000 orientalische), die der Korâne allein 2700.
Äußerst wertvoll sind auch die illuminierten persischen Hand-
schriften
. Der Ausstellungssaal (Exhibition Room; Eintritt s.
S. 464) enthält außerdem eine reiche Münzsammlung der moham-
medanischen
Herrscher Ägyptens.

Wir folgen jetzt s.w. der S. 468 gen. langen Schâria Chalîg
el-Masri
(Pl. D C 4-6; Straßenbahn Nr. 5 und 6, s. S. 462) bis zu
dem kleinen Platz und der Gâmia es-Sejide Zênab (Pl. C 6, 7) und
wenden uns von hier s.ö. in die Schâria el-Marâsîn (Pl. C 7).
Fast an ihrem Ende führt der Derb Tanaïfa r. nach der

*Medrese Kâït Bey (Pl. C 7), in dem Kalat el-Kabsch gen.
Stadtviertel. Im J. 1475, kurz nach der Grabmoschee des Sultans
(S. 481), erbaut, neuerdings von Herz Bey restauriert, bietet sie
ein gutes Beispiel der unter der zweiten Mamlukendynastie (S. 466)
herrschenden Bauweise. Das Minarett ist eines der geschmack-
vollsten
Kairos. Von der reichen Ausstattung des Innern sind die
schönen Ornamente an den Bogen der Hoffassaden, die Stalaktiten
der Fensternischen, die Bodenmosaiken und die Kanzel hervorzu-
heben
. Die Kuppel ist modern.

Durch die Schâria el-Rahaba und die gewundene Schâria Kalat
el-Kabsch erreicht man östl. in wenigen Min. die malerische Schâria
ez-Zijade (Pl. D 7), an der SW.-Seite der Ibn Tulûn-Moschee.

Die *Gâmia Ibn Tulûn (Pl. D 7), neben der Amru-Moschee
(S. 482) die älteste Kairos, erhebt sich am Nordrande der ehem.
Katâi (S. 465), auf dem ca. 10m h. Felsplateau des Gebel Jeschkûr.
Das Gebäude wurde von Ahmed Ibn Tulûn (S. 465), unmittelbar
nach der letzten Erweiterung der Kairouaner Moschee (S. 391),
876-879 nach mesopotamischen Vorbildern als die damals größte
Moschee in den Ländern des Islams errichtet. Die Gesamtfläche
beträgt 25700qm, die eigentliche Moschee, ohne die Außenhöfe,
bildet ein ungeheures Viereck von 138 × 120m. Die fast schmuck-
losen
Außenfassaden sind durch Spitzbogenfenster und Nischen mit
Halbkuppeln in Muschelform belebt und durch Zinnen bekrönt.
Durch den östl. Außenhof betritt man zunächst das Sanktuarium.